Nach dem Abitur studierte ich meinen Traumberuf, den ich schon als Grundschülerin hegte.
Ich wurde Sport- und Biologielehrerin fürs Gymnasium. Aufgrund von Einstellungsstopps für Lehrer, durfte ich diesen Beruf zunächst nicht ausüben.
Das Leben wollte einen Umweg über die Politik. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin unterstützte ich die Arbeit von Abgeordneten im Landtag, später im Bundestag. In diesem Zusammenhang hatte ich als Geschäftsführerin einer Regionalfraktion im Regionalparlament der Region Stuttgart die tolle Möglichkeit, zu lernen, wie man Geschäfte führt, auch verwalterisch, und dabei kreative Ideen umsetzt. Insgesamt waren es lehrreiche, interessante und kurzweilige acht Jahre.
Ab September 2000 durfte ich dann plötzlich unterrichten. Das war neu, spannend, aufregend, aber auch nervenaufreibend, Schlaf raubend und arbeitsintensiv. Im Vordergrund stehen auch da die Menschen und die Begegnungen mit ihnen, seien es die Vorgesetzten oder die KollegInnen oder die SchülerInnen, die mich auch in stressigen Zeiten aufbauten und mein Durchhalten stärkten.
Dass ich „psychologisch“ tätig werde, zeichnete sich schon als kleinstes Mädel in einer 6-köpfigen Familie ab. Man schaut von den Geschwistern ab, man lernt in ihren Gesichtern zu lesen, zu verstehen, wie ihre Gemütslage gerade ist und versucht natürlich von ihnen zu lernen und ihnen nach zu eifern. Später war ich oft die Ansprechpartnerin für meine älteren Geschwister und ihre Anliegen in den jeweiligen Lebensphasen.